Stress ist lebenswichtig. Ohne Stress wäre der Mensch nicht in der Lage, die Gefahren des Lebens zu meistern. In solchen Fällen hilft es, wenn als Reaktion auf einen Stressor die Vigilanz gesteigert wird, Blutdruck, Blutzucker und Herzfrequenz leicht erhöht werden und das Verdauungssystem in den Hintergrund tritt. Dies führt zu erhöhter Anpassungs- und Leistungsfähigkeit.

Nach Hans Selye unterscheidet man 2 Formen von Stress: positiven Stress – Eustress und negativen Stress – Dysstress.

Eustress wird von Stressoren ausgelöst, die das Individuum in einem für ihn gut tragbaren Maß über positive Stimuli anregen, z. B. das spielerische Annehmen einer Herausforderung. Eustress führt auch bei längerer Reizung des Individuums nicht zu negativen Erscheinungen für die Gesundheit. Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass ein geringer Stress das Tumorwachstum von Mäusen vorteilhaft beeinflusst: Im Vergleich zu Tumoren von nicht gestressten Mäusen schwächte sich bei leicht gestressten Mäusen das Tumorwachstum ab.

Dysstress ist die Belastung durch Reize, die vom Individuum als bedrohlich, unangenehm oder überfordernd wahrgenommen werden. Das tritt besonders dann auf, wenn ein emotional-geistiger Stress ohne körperlichen Ausgleich wiederholt auftritt. Dysstress ist ein wichtiger Risikofaktor für die Gesundheit.

Wirkungen von Dysstress

Durch den Stressor wird das sympathische Nervensystem angeregt. Es kommt zur stärkeren Ausschüttung von Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol in das Blut, was akut zu einer positiven Inotropie und Chronotropie führt, auf Dauer über Anhebung von Serumglukosespiegel, Blutfettwerten und Gefäßwiderstand zu Schädigungen der Gefäßwände, Diabetes mellitus, Adipositas und anderen kardiovaskulären Risikoerkrankungen. Die erhöhte Spannung spiegelt sich in einem überhöhten Muskeltonus, der sich in Schmerzerkrankung und Gelenkdysfunktion ausdrückt. Weiterhin kommt es zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Das Immunsystem wird geschwächt. Erkältungskrankheiten nehmen zu. Die Rekonvaleszenzzeit wird länger. Auch werden zunehmend Zusammenhänge zwischen chronischer Stressbelastung und Autoimmunerkrankungen gesehen.

Emotional führt Dysstress zu Insuffizenzgefühlen, die das Niveau an Ängstlichkeit und die Depressivität steigern. Auf die Dauer wird das Selbstbild negativ beeinflusst und Schmerz stärker wahrgenommen. Der Betroffene erkrankt vermehrt, setzt sich in der Folge verstärkt unter Druck und gerät so immer mehr in die Spirale von Erschöpfung und Depression. Das wird auch dadurch vorangetrieben, dass der Betroffene zunehmend sein Gesundheitsverhalten verschlechtert und vermehrt raucht, trinkt oder sich ungesund ernährt.

Yoga

Anders als Qigong, das einen integralen Anteil der traditionellen chinesischen Medizin darstellt, ist der Yoga kein Aspekt eines traditionellen Medizinsystems.

Yoga wird in der Yogasūtra von Patañjali definiert als „yogah citta vŗtti nirodhah.“ „Yoga ist das zu Ruhe Kommen der geistigen Bewegungen.“ (Yogasūtras 1 : 2).

Der Begriff Yoga steht für 3 Aspekte:

  • 1. Methode: Achtgliedriger Yoga von Patañjali
  • 2. Geisteszustand: „Yoga“ wird synonym zu „Meditation“ verwandt
  • 3. Āstika-darśana: Yoga ist eines der 6 vedischen Philosophiesysteme

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