Der Āyurveda ist ein jahrtausendealtes Medizinsystem mit indischem Ursprung. In diesem System gibt man der Gesunderhaltung und dem Verhindern von Erkrankungen sehr viel Aufmerksamkeit. Grund ist, dass ein einmal erkranktes System dazu neigt, wieder in diesem Sinne zu erkranken. So wie ein zerbrochener und wieder geklebter Krug nicht wieder so wird wie einer, der immer heil geblieben ist, hinterlassen Erkrankungen Spuren im System. Je älter ein Mensch wird, desto eher neigt er dazu, krank zu werden. Dafür sorgen degenerative Veränderungen, die die Toleranz des Systems verringern, das deshalb leichter erkrankt. Im Gegensatz dazu kann ein Mensch, der gesund und leistungsstark ist, sein Leben so leben, wie er es möchte.

Daher gibt es im Āyurveda ein eigenes Fachgebiet, das sich rasāyanacikitsā nennt und speziell entwickelt wurde, um Degeneration und Alterung abzufangen, um ein langes Leben in voller Gesundheit und Leistungskraft zu fördern. Aber wann sollte man mit Vorbeugungsmaßnahmen beginnen, um degenerative Prozesse zu verhindern? Und wie geht man vor?

Phasen des Lebens

Aus āyurvedischer Sicht verläuft das Leben in drei verschiedenen Phasen. Diese werden jeweils von einem der drei doṣas beherrscht, von den Bioenergien, die der Āyurveda beschreibt.

Kindesalter

Hierunter versteht man die Zeit bis zum 16. Lebensjahr. In der Kindheit spielt der Aufbau die zentrale Rolle. Das betrifft das Körperwachstum und die Ausdifferenzierung ebenso wie die geistig soziale Entwicklung. Die Kindheit unterliegt besonders dem Einfluss von kapha. Daher sind Kinder auch verstärkt anfällig für kapha-Erkrankungen wie Asthma oder Erkältungen etc.

Erwachsenenalter

Dies ist die Zeitspanne, die vom 16. bis zum 60. beziehungsweise zum 70. Lebensjahr geht. Diese Zeit ist geprägt von der vollen Blüte der körperlichen und geistigen Kraft. Sie steht unter dem Einfluss von pitta. Daher sind Menschen in dieser Phase etwas schärfer, klarer, flexibler, aber auch schneller ärgerlich als in anderen Phasen. pittaErkrankungen wie Hypertonie, Spannungskopfschmerz oder Sehfehler treten in dieser Phase eher auf.

Höheres und hohes Alter

Körperlich ist diese Phase vom Abbau der Substanz und Elastizität geprägt. Sozial gesehen ist dies die Zeit der größten Freiheit. Sie wird traditionell für die spirituelle Entwicklung eingesetzt. Dieser Lebensabschnitt wird geprägt vom doṣa vāta. vāta führt zu Gewebsverlust und Trockenheit. vātaErkrankungen wie Arthrose, Demenz, Schlaganfall, Schwäche etc. treten häufiger auf.

Alle Phasen soll der Mensch gesund und stark erreichen. Dafür ist es in jeder Phase notwendig, dass darauf geachtet wird, dass das System nicht erkrankt.

Zusammenfassung

Gerontologische Veränderungen werden im Āyurveda der verstärkten Einwirkung des doṣa vāta zugeschrieben, der im höheren und hohen Alter dominant auf den Menschen einwirkt. Es werden in allen Phasen des Lebens Ernährungs und Verhaltensempfehlungen gegeben, die den Alterungsprozess verzögern. Ein Fach bereich des Āyurveda beschäftigt sich ausschließlich mit dem Verzögern der verschiedenen Alterungsaspekte. Dieser nennt sich rasāyanacikitsā . Ein rasāyana ist das, was rasa, das Plasma, in optimaler Qualität erhält und damit den Alterungs oder Krankheitsprozess zerstört.

Durch rasāyanaBehandlung werden alle Gewebe optimal ernährt und in Funktion gehalten. Es gibt ein breites Spektrum an Möglichkeiten dieser rasāyana-Therapie, die vorbeugend, aber auch therapeutisch gezielt eingesetzt werden kann.

FACHARTIKEL

ZUM DOWNLOADEN

Melden Sie sich zu unserem Newsletter an und erhalte neben allen Neuigkeiten auch Zugriff auf unseren Downloadbereich mit über 60 Fachartikeln

Jetzt Anmelden