Die Multiple Sklerose ist eine chronisch verlaufende Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Körpereigene Abwehrzellen beschädigen dabei die Myelinscheiden von Nervenzellfortsätzen und provozieren so entzündliche Entmarkungsherde, die im gesamten Zentralnervensystem auftreten können und ein entsprechend breit gefächertes symptomatisches Spektrum aufweisen. Neben der Epilepsie zählt die Multiple Sklerose zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Menschen. Trotz massiver, weltweiter Forschungsanstrengungen ist die Ursache der Krankheit noch weitgehend unbekannt. Auch besteht derzeit keine Möglichkeit der Heilung, wohl aber des hilfreichen therapeutischen Eingreifens. Oft kann der Krankheitsverlauf durch geeignete Maßnahmen günstig beeinflusst werden. Hierzu zählen auch ayurvedische Anwendungen.

Weltweit leiden etwa zweieinhalb Millionen Menschen an Multipler Sklerose (MS), in Deutschland sind rund 120.000 Menschen erkrankt. MS zählt damit zu den häufigsten hirnorganischen Krankheiten, wobei Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Die Krankheit verläuft oft schubweise mit unvollständigen Remissionen und kann eine Vielzahl neurologischer Symptome verursachen. Entgegen der landläufigen Meinung führt MS aber nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen.

Grundprinzipien des Ayurveda

Der Ayurveda ist eines der ältesten Medizinsysteme der Welt, das natur-philosophische Grundlagen hat. Er hat seine Stärke in der Beschreibung energetischer Prozesse und ihrer Beeinflussung von Funktionen auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene. Im Ayurveda wird beschrieben wie drei Kräfte, dosas genannt, die Prozesse im Menschen regeln. Dabei ist vata verantwortlich für Bewegung, Impulsgabe, Taktung und Kontrolle. Der zweite dosa, pitta, ist zuständig für Umwandlung, und der dritte, kapha, sorgt für Masse und Stabilität.

dosas kann man an ihren Eigenschaften erkennen. vata, der dosa, der Bewegung initiiert, wird beschrieben als trocken, kalt, leicht, subtil, beweglich und rau. pitta erkennt man an Eigenschaften wie feucht, heiß, durchdringend, dünnflüssig, sauer, beweglich und scharf. kaphas Attribute sind dagegen schwer, kalt, weich, fettig, süß, unbeweglich und schleimig. Die Eigenschaften, die denen eines dosas entsprechen, lassen diesen dosa zunehmen, die entgegengesetzten Eigenschaften sorgen für eine Abnahme des dosas.

Da die Eigenschaften der dos.as immer teilweise gegensätzlich sind, werden bei der Zunahme eines dos.as gleichzeitig die anderen weniger stimuliert. Nimmt ein dos.a übermäßig zu, wird die Harmonie der drei dosas gestört und die Prozesse im Individuum verlaufen dysharmonisch. Auf die Dauer führt eine solche Funktionsstörung zu einer Erkrankung der Strukturen.

Die Gewebe gehen aus ayurvedischer Sicht in ihrem Aufbau auseinander hervor. Sind die dos. as gestört, werden die Verdauungsfeuer, agnis, die für den sauberen Stoffwechsel zuständig sind, nicht korrekt reguliert und können so die Gewebe nicht harmonisch aufbauen. Es kann zur Bildung von pathologischen Metaboliten, ama, kommen, die wiederum reizend, schwer, sauer, klebrig und fadenziehend sind. Setzen sich die dosas nun mit ama in den Kanälchen der Gewebe fest, verkleben diese. An dieser Stelle kommt es zu entzündlichen Reaktionen. Ist eine Erkrankung entweder ausgeprägt oder dauert sie lange an, schwächt sich zudem die Immunität des Individuums. Die Immunflüssigkeit, das ojas, nimmt ab und kann den pathologischen Faktor nicht mehr wegpuffern – damit beginnt sich die Spirale der Erkrankung zu drehen.

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