Der Ayurveda ist ein großes traditionelles Medizinsystem aus Indien. Heutzutage ist der Ayurveda hochaktuell, weil sich unter seiner Logik alle Erkrankungen einordnen und behandeln lassen.

Der Ayurveda ist das mit Abstand größte und bekannteste System der traditionell indischen Medizin (TIM). Seine Wurzeln liegen in den altindischen Vedas, die nach langer mündlicher Tradition vor mehreren Tausend Jahren niedergeschrieben wurden. Bis heute bezieht man sich im Ayurveda auf eine klassische Literatur, die vor ca. 2000 Jahren geschrieben wurde. Die wichtigsten und ältesten Lehrbücher sind die unter dem Begriff der „Großen Drei“ zusammengefassten Carakasamhita, Sushrutasamhita und Ashtangahridaya.

Heute ist der Ayurveda ein von der WHO anerkanntes Medizinsystem, das in vielen Ländern Asiens gleichberechtigt neben der Schulmedizin praktiziert wird. Dort wird er im Rahmen eines 5-jährigen Universitätsstudiums mit dem Abschluss „BAMS“ gelehrt. Nach weiteren 3 Jahren kann man sich an indischen Universitäten zum Facharzt im Ayurveda spezialisieren (MD ay. bzw. MS ay.). Dies schließt mit einer größeren wissenschaftlichen Arbeit ab. Nach weiteren 5 Jahren kann ein ayurvedischer Facharzt auch einen PhD im Ayurveda erlangen.

Fünf Elemente – pancamahabhutas

Die Basis des ayurvedischen Verständnisses der materiellen Welt sind die fünf Elemente (pancamahabhutas). Sie sind die Wirkprinzipien, die sich in allem wiederfinden lassen: den Geweben, der Ernährung, den Heilkräutern etc. Die gesamte Evolution entsteht durch immer neue, veränderte Kombinationen der fünf Elemente. Im Einzelnen sind sie

  • Erde (prithivi) – Prinzip der Masse, Substanz und Stabilität.
  • Wasser (ap/jala) – Prinzip der Kohäsion und Flüssigkeit
  • Feuer (tejas) – Prinzip der umwandelnden Energie
  • Luft/Wind (vayu) – Prinzip der Beweglichkeit
  • Himmel/Äther (akasha) –Prinzip des freien Raumes

Günstige Indikationen für eine ayurvedische Behandlung

Der Ayurveda ist ein umfassendes Medizinsystem und kann daher alle Erkrankungen diagnostizieren und behandeln.

Heute empfiehlt sich der Einsatz des Ayurveda insbesondere bei Erkrankungen, die multifaktoriell verursacht sind, wie chronische oder psychosomatische Erkrankungen, unspezifische und funktionelle Störungen, Schmerzerkrankungen, immunologische und rheumatische Geschehen, Erschöpfungs- und Reizzustände, unerfüllter Kinderwunsch oder degenerative Erkrankungen.

Man kann die ayurvedische Therapie auch sehr gut mit Ansätzen anderer Medizinsysteme kombinieren.

Zusammenfassung

Der Ayurveda ist ein WHO-anerkanntes, großes traditionelles Medizinsystem aus Indien. Er fußt auf einer differenzierten Anatomie und Physiologie und kann alle Störungen und Erkrankungen ganzheitlich in einem logischen System von Ätiologie und Pathologie erfassen und diagnostisch einordnen. Der Ayurveda hat einen breit gefächerten, differenziert einsetzbaren Therapiebaum.

Heutzutage ist der Ayurveda hochaktuell, weil sich unter seiner Logik alle Erkrankungen einordnen und behandeln lassen und sich eine ayurvedische Therapie ohne Schwierigkeiten mit anderen Medizinsystemen kombinieren lässt.

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